Wanderausrüstung für die 12h-Wanderung

Die Grundlagen für unten drunter

Unterwäsche

Wenn du 12 Stunden wanderst, wirst du dich viel bewegen. Dementsprechend sinnvoll ist eine hochwertige Funktionsunterwäsche, die nicht nur die Feuchtigkeit vom Körper ableitet, sondern zugleich noch eine große Bewegungsfreiheit bietet. Für optimalen Komfort und Atmungsaktivität sollten die Teile möglichst eng sitzen und elastisch sein.

Socken

Die Zeiten kratziger Wollsocken sind zum Glück vorbei. Moderne Wandersocken verfügen oft über ein Gemisch aus Woll- und Funktionsfasern. So wird der Fuß trocken gehalten und zugleich etwas belüftet.
 

Unser Tipp

Socken und Schuhe immer gemeinsam kaufen, bzw. beim Kauf mitnehmen. So siehst du schnell ob beides zusammenpasst, denn je nach Hersteller sitzen Dämpfung und Polster an unterschiedlichen Stellen.
Zwiebelprinzip - Base Layer - Unterwäsche
Zwiebelprinzip / Mid-Layer / Daunenjacke

Shirts, Hemden, Hosen & Jacken für Oben drüber 

Oberteile

Über deiner Funktionsunterwäsche empfehlen wir dir atmungsaktive Blusen bzw. Hemden oder – ein lockeres Funktionsshirt mit langen Ärmeln. So hast du in der Früh warme Arme und gegen Mittag kannst du die Ärmel als Sonnenschutz nutzen oder nach oben krempeln.

 

Softshelljacken

Die Wanderjacke für alle Fälle: Eine Softshell wärmt dich und schützt zugleich vor Wind und leichtem Regen, was sie zu einem sehr vielseitigen Kleidungsstück macht. Darum gehört sie unbedingt in den Rucksack. Wenn du dir eine neue zulegst, achte darauf, dass die Taschen nicht dort sitzen, wo der Hüftgurt deines Wanderrucksacks verläuft. Eine Unterarmbelüftung sorgt für angenehmes Klima, eine Kapuze bietet mehr Schutz vor Wind und Wetter.
 

Thermo-/Daunenjacken

Gerade wenn es in der Nacht richtig kalt wird oder als Reserve für einen Wettersturz eignen sich leichte Thermojacken oder Daunenjacken optimal. Sie sind klein verpackbar, wiegen wenig und schützen dich wirkungsvoll vor Unterkühlungen.

Hosen

Woran erkennt man eine gute Wanderhose? Ganz einfach: am Schnitt. Und der muss in erster Linie zu dir passen. Stimmt die Form, wirst du dich auch auf langen Wanderungen wohl fühlen. Elastische Einsätze sorgen zusätzlich für Bewegungsfreiheit, abriebfeste Materialien für eine lange Lebensdauer. Mit einer Zipp-off Hose kannst du flexibel aufs Wetter reagieren. Wichtig dabei: Die Reißverschlüsse müssen abgedeckt sein, damit sie nicht scheuern. Ein vertikaler Reißverschluss ermöglicht es dir, die Hosenbeine abzuzippen ohne dafür die Schuhe ausziehen zu müssen.

Für Wind & Wetter - Das passende Regen-Equipment

Regenjacke

Während Softshelljacken nur vor leichtem Nieselregen schützen, hält dich eine Regenjacke bzw. Hardshelljacke auch bei heftigen Niederschlägen trocken. Als Sicherheitsreserve gehört sie daher immer ins Gepäck. Hochwertige Regenjacken zeichnen sich sowohl durch eine große Wassersäule (mehr als 10.000mm) als auch durch eine hohe Atmungsaktivität aus. Sämtliche Nähte sollten getaped sein und die Kapuze verfügt optimaler Weise über einen Verstellmechanismus, damit das Sichtfeld nicht eingeschränkt wird. Auch hier gilt wie bei der Softshell: Die Gurte sollten nicht dort verlaufen, wo sich die Taschen befinden.

Regenhose

Genau wie die Regenjacke gehört auch die Regenhose zum Notfallequipment für Wanderer. Sie sollte immer dabei sein. Ein durchgehender seitlicher Reißverschluss macht es leichter, die Hose anzuziehen ohne dabei die Schuhe ausziehen zu müssen. Eine hohe Atumungsaktivität und Wassersäule steigert deinen Komfort.
Zwiebelprinzip / Shell-Layer / Outdoor-Jacken
Wanderschuhe

Wanderschuhe

Wenn du auf deiner 12-Stunden-Wanderungen vorwiegend auf breiten Wanderwegen unterwegs bist müssen deine Schuh weder für Steigeisen noch für Klettersteige geeignet sein. Ein gewisser Knöchelschutz ist dagegen aber überaus sinnvoll. Außerdem sollten deine Schuhe eine Sohle mit griffigem Profil aufweisen. Für einen erhöhten Tragekomfort auf langen Touren sollten sie wasserdicht und atmungsaktiv sind.

Wenn du dir ein neues Modell zulegst, gilt: So leicht wie möglich, so robust wie nötig. Ob du dich dann für Wanderstiefel, Trekkingstiefel oder Bergschuhe bzw. für Leder oder Synthetikmaterial entscheidest, liegt bei dir und deinen Füßen. Denn das wichtigste Kriterium für einen Wanderstiefel ist, dass du dich wohl drin fühlst.

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Wanderstöcke 

Wanderstöcke entlasten deine Gelenke beim Gehen, besonders auf Passagen, die bergab führen. Noch vor wenigen Jahrzenten waren Wanderer oft nur mit einem Stock unterwegs, haben sich mittlerweile die paarweisen Trekkingstöcke durchgesetzt. Sie unterstützen jeden Schritt und erhöhen das Gleichgewicht. Hochwertige Modelle erkennst du an einem geringen Gewicht, einer langen Griffzone und gedämpften Handschlaufen. Waren bislang Teleskopstöcke das Maß der Dinge, gibt es inzwischen auch Faltstöcke mit einem kleineren Packmaß, so dass du sie auch im Rucksack transportieren kannst.
Wandernstöcke
Wanderrucksack

Wanderrucksäcke

Bei einer 12-Stunden-Wanderung musst du weder Übernachtungsausrüstung noch große Mengen an Lebensmittel transportieren. Daher genügt ein Daypack mit ca. 30 Litern Volumen. Das Angebot in diesem Segment ist nahezu unüberschaubar groß. Hier unsere Tipps wie du trotzdem den perfekten Rucksack für dich findest. Als erstes solltest du darauf achten, dass die Rückenlänge zu deinem Körper passt bzw. dass sie verstellbar ist. Dasselbe gilt für die Schultergurte. Sie sollten breit genug sein, um die Last angenehm zu verteilen und dich nicht einengen. Die Entscheidung ob Toploader oder Reißverschlussöffnung liegt bei dir. Beide Rucksäcke funktionieren gleich gut. Eine Aufteilung in Hauptfach und ein bis zwei Seitenfächer ist jedoch immer sinnvoll. Während Bekleidung und Proviant im Hauptfach landen, eignen sich die Seitenfächer für kleinteiliges Zubehör, nach dem keiner lange suchen will, wie Sonnencreme, GPS-Gerät, Schlüssel, Foto, Taschenmesser, Wanderkarte bzw. Stempelkarte und Trinkflasche.
 

So packst Du Deinen Wanderrucksack richtig

Selten Benötigtes, wie z.B. Thermojacke oder Erste Hilfe Set, kommt nach unten
Schwere Gegenstände nah an den Körper packen
Häufig Benötigtes, wie Karten und Kamera, in leicht zugängliche kleine Taschen stecken.
Genau planen, was du wirklich brauchst, anstatt einfach alles mitzunehmen - Das spart Gewicht!

Unser Tipp 

Hat dein Lieblingsrucksack keine Regenhülle, kannst du ihn auch mit einem Müllbeutel auskleiden. So bleibt der Inhalt selbst bei Regen trocken.

Zwei Experten im Interview mit SportScheck


Die beiden Bergführer & Wander-Experten Christof Schellhammer & Wolfgang Pohl

Seit über 30 Jahren sind Christof Schellhammer und Wolfgang Pohl die Leiter der SportScheck Berg- und Skischule. Als staatlich geprüfte Bergführer sind sie mit ihren Kunden auf Touren in der ganzen Welt unterwegs. Wir haben die beiden Profis gefragt, worauf es beim Wandern ankommt.


Zu jeder Wanderung gibt´s mittlerweile detaillierte Beschreibungen inkl. GPS-Track. Warum brauche ich da noch geführte Touren?
Auf einer geführten Tour bist du mit einem Bergführer unterwegs, der sich von Anfang bis Ende der Tour um seine Gäste kümmert. Bereits im Vorfeld stimmt er die Tourenplanung detailliert auf Wetter und Verhältnisse ab, er kennt die schönsten Varianten und Anstiege aber auch die unterschiedlichen alpinen Gefahren, er motiviert dich und hilft dir bei kniffligen Passagen. Außerdem kannst du auf die Infrastruktur des Bergschulbüros zurückgreifen, das sich um alle Reservierungen, Transfers und um die Bereitstellung der Leihausrüstung kümmert.

Ich will an einer mehrtägigen Wanderung teilnehmen. Wie bereite ich mich da am besten vor?
Die beste Vorbereitung fürs Wandern ist regelmäßiges Wandern, die zweitbeste sind andere Ausdauersportarten wie Radfahren oder Laufen. Besonders empfehlenswert ist es, sich darüber hinaus im Vorfeld an den Rucksack und die Trekkingschuhe zu gewöhnen. Denn bei Mehrtagestouren summiert sich das Gepäck in der Regel auf 8-10 kg und Probleme mit den Schuhen können den Erfolg der geplanten Tour unnötigerweise in Frage stellen.

Viele gehen gern zum Wandern, haben aber nicht die komplette Ausrüstung. Was kann man bei euch alles leihen?
Teleskopstöcke und Wanderschuhe. Alle weiteren Ausrüstungsgegenstände wie Rucksäcke und Bekleidung legt man sich am besten selber zu. Hier hat jeder individuelle Vorlieben und Bedürfnisse so dass es sinnvoll ist, genau auszuwählen, was am besten zu einem passt.


Wenn ich mir neue Schuhe zulege, wie lange sollte ich die einlaufen, bevor es zum ersten Mal richtig auf Tour geht?
Bei modernen Wanderschuhen ist ein Einlaufen eigentlich nicht mehr nötig. Vorausgesetzt, man hat sich beim Kauf im Fachgeschäft genügend Zeit gelassen und die perfekt passenden Schuhe ausgewählt. Davon abgesehen empfehlen wir jedem, seine neuen Schuhe vor der ersten langen Tour auf kürzeren Spaziergängen anzuziehen, um sich an die Schuhe zu gewöhnen und mögliche Probleme noch abstellen zu können.

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