LVS-Training - Übung macht den Meister
Der richtige Umgang mit dem LVS Gerät ist das A und O, um einen Verschütteten schnell bergen zu können. Da reicht es nicht, wenn zu Weihnachten der Pieps unter dem Christbaum liegt und man nicht weiß, wie man ihn richtig anwendet. Aus diesem Grund bieten viele Veranstalter, darunter auch die Vivalpin Skischule, spezielle LVS-Trainings an. Hier lernst du die Theorie und die dazugehörige Praxis.
Mithilfe erfahrener Bergführer lernst du dein LVS-Gerät kennen und kannst dich in Ruhe damit vertraut machen. Du lernst die Einfach- und die Mehrfachverschütteten-Suche. Es werden spezielle Platten im Schnee vergraben, die der Bergführer mit einer Fernbedienung live schalten kann. So kann er die Verschüttung von bis zu sechs Personen simulieren und du kannst den Ernstfall proben.
Ohne Lawinenausrüstung-Set ist die Skitourenausrüstung nicht komplett. Was du brauchst und was du beim Kauf beachten musst, findest du hier.
Dich reizen Powder und alles, was abseits der Piste passiert? Das Abenteuer im alpinen Raum beginnt mit der Wahl der richtigen Ausrüstung. Mit dem ersten Schritt ins Gelände wird es zum Erlebnis. In diesem Moment setzt du dich alpinen Gefahren aus. Eines der größten Risiken birgt die Lawinengefahr. Bei einer Skitour kann jedes Gramm zählen. Bist du ohne Sicherheitsausrüstung unterwegs, hast du am falschen Ende gespart. Das richtige Equipment schützt dich nicht vollständig. Es erhöht im Ernstfall die Überlebenswahrscheinlichkeit für dich und andere Wintersportler. Mit der richtigen Lawinenausrüstung bist du auf Notfälle vorbereitet. Sei bereit, wenn eine Lawine abgeht.
LVS-SET
Zu einer ordentlichen Freeride- oder Tourenausrüstung gehört auf jeden Fall ein sogenanntes LVS Set. Es besteht aus einem LVS-Gerät, gerne auch Pieps genannt, einer Lawinensonde und einer Schaufel. Mit einem solchen Set kannst du im Ernstfall einer abgegangenen Lawine schnell nach Verschütteten suchen und andersherum, sollte dich eine Lawine erwischen, kannst du mittels des LVS-Geräts geortet werden.
Sie unterscheiden sich in kleinen Features und vom Handling her. Probiere aus und teste, was dir am besten liegt. Eins haben die Geräte europaweit alle gemeinsam, die Frequenz liegt bei 457 kHz. Durch die Norm kannst du dir sicher sein, dass dein Gerät auch in Frankreich oder der Schweiz funktionieren wird. Außerdem wird heutzutage auf einen Standard von 3 Sendeantennen gesetzt, der die Suche erleichtert und beschleunigt. Ein altes Modell mit 2 Antennen ist nicht zu empfehlen.
Bei der Schaufel solltest du darauf achten, dass du den Griff gut mit Handschuhen halten kannst und dass das Schaufelblatt aus Metall ist. Bei einem Lawinenabgang wird der Schnee stark komprimiert und kann sehr fest sein. Ein Schaufelblatt aus Plastik hält das unter Umständen nicht aus.
LAWINENRUCKSACK
Zusätzlich zu diesem Set sieht man immer mehr Freerider und Tourengeher mit sogenannten ABS-Rucksäcken. Von außen sieht der Rucksack eigentlich ziemlich normal aus. Vielleicht an der ein oder anderen Stelle zusätzlich verstärkt durch Metallschlaufen. Im Ernstfall kannst du mittels eines Auslösers am linken Rucksackträger eine Gaskartusche aktivieren. Der Inhalt bläst dann eine Art Ballon auf, der sich aus dem Rucksack stülpt.
Nein, es ist nicht dafür gedacht, dass du vor der Lawine davon fliegst. Durch den Ballon vergrößert sich dein Volumen und du bleibst weiter oben in der Lawine und kannst so unter Umständen schneller gefunden werden. Du kannst es dir ähnlich, wie in einem Glas mit Müsli vorstellen. Schüttelst du das Glas ein wenig, wirst du sehen, dass sich die kleinen Teile unten ablagern, die großen weiter oben. Der ABS Rucksack soll also dafür sorgen, dass wir zu den Nüssen und getrockneten Bananen in der Lawine gehören.
Es gibt verschiedenen Systeme, in welcher Form sich der Ballon aufbläst. Einige legen sich wie ein großes Kissen um deinen Kopf. Das soll deinem Kopf einen zusätzlichen Schutz bieten, da du beim Sturz in einer Lawine leicht auch auf Steine, Felsen oder Abhänge treffen kannst.
Basis-Lawinenausrüstung-Set:
Das Basis LVS-Set besteht aus:
- Schaufel
- Sonde
- Pieps bzw. LVS-Gerät (Lawinenverschüttetensuchgerät)
Dazu gehört für jeden Tourengeher:
- Rucksack
- Mobiltelefon
- Verbandszeug
Lawinenausrüstung für den Ernstfal
Wenn sich Schneemassen in Bewegung gesetzt haben, sind sie nicht mehr aufzuhalten. Bei einer Lawinenverschüttung hilft dir die richtige Ausrüstung schnell gefunden zu werden bzw. einen Verschütteten zu finden. Der Pieps ist bei der Fahrt immer auf Senden gestellt. Das LVS-Gerät verschickt dann in kurzen Abständen ein Signal und kann in diesem Zustand von anderen Geräten geortet werden. Wird ein Wintersportler unter einer Lawine begraben, muss sondiert werden. Die Suchenden durchkämmen den Schnee großflächig, bis es in die Detailsuche geht. Das Gerät zeigt sehr genau an, wo sich ein anderes LVS-Gerät befindet. Mit der Sonde wird der Verschüttete ausgemacht. Die Schaufel dient dazu, den Verschütteten auszugraben, nachdem man seine genaue Position mit der Sonde bestimmt hat. Das spart die Zeit, die über Leben und Tod entscheidet, bevor die Rettung kommt. Mit dem Mobiltelefon kannst du die Bergrettung alarmieren. Denk daran: In den Bergen bist du nie alleine.Ergänzt werden kann das LVS-Set je nach Tour mit einem:
- Biwaksack
- ABS-Rucksack
Der Biwaksack verschafft dir Wärme, wenn du länger auf Rettung warten musst. Der ABS-Rucksack fungiert, im Falle eines Lawinenabgangs, als Boje und lässt dich auf der Lawine oben aufschwimmen. Im Idealfall erhöht das deine Überlebenschance in den Schneemassen.
Was muss ich beim Kauf der Lawinenausrüstung beachten?
Sonde und Schaufel müssen sicherlich eine gewisse Qualität aufweisen. Die Schaufel muss es dir ermöglichen, schnell eine große Menge an Schnee wegzuschaufeln. Nach einem Lawinenabgang ist der Schnee oft sehr fest. Also brauchst du eine robuste, stabile Schaufel. Genauso muss die Sonde stabil und leicht sein. Schaufel und Sonde gibt es je ab 30,00 € zu kaufen.
Wichtigster Bestandteil der Lawinenausrüstung ist das LVS-Gerät. Es sollte auf dem neuesten Stand der Technik sein und sollte mindestens die digitale 3-Antennen-Technologie besitzen. Das ermöglicht dir eine genauere und schnellere Suche. Es gibt von jedem Hersteller passende Geräte ab 200,00 €.
Viel wichtiger noch ist das Training mit dem Equipment. Nur wenn du dich auf den Ernstfall auch vorbereitest, kannst du beim Lawinenabgang richtig reagieren. Frische deshalb deine Lawinenkenntnisse regelmäßig auf. Auch erfahrene Skitouren-Geher trainieren den Ernstfall mit der Lawinenausrüstung. Nur Übung kann dir die nötige Sicherheit geben und je mehr Übung du hast, desto effektiver reagierst du im Ernstfall.
Lawinenausrüstung-Set
Mit einem Set bist du gut auf die Abfahrt im Gelände vorbereitet. Im Preis- Leistungsverhältnis bekommst du im Set die besten Angebote. Vor der ersten Tour ins Gelände sollte das richtige Equipment angeschafft werden.
Wie funktioniert ein LVS-Gerät?
PARTNERCHECKEr ist wichtig, um die Funktionalität des LVS-Geräts zu prüfen.
Er funktioniert folgender Maßen:
- alle Beteiligten schalten ihre Geräte ein, auf den Modus „Senden“
- wählt einen aus, der sein LVS-Gerät auf „Suchen“ umschaltet
- der „Suchende“ entfernt sich ein paar Meter von der Gruppe
- alle fahren langsam und mit ein bisschen Abstand am Sender vorbei
- Bekommt er ein Signal von deinem Gerät ist der nächste an der Reihe
vergesst nicht, den „Suchenden“ anschließend auch zu prüfen
Ein LVS-Gerät verfügt über zwei unterschiedliche Betriebsarten. Du kannst es jederzeit von „Senden“ auf „Suchen“ stellen. Beide Modi gleichzeitig zu aktivieren ist nicht möglich.
Im Sendemodus strahlt das LVS-Geräte regelmäßig schwache Funksignale aus, die von anderen LVS-Geräten im Suchmodus geortet werden können. Sobald dein Pieps dann ein Signal von einem anderen LVS-Gerät empfängt, macht es sich durch piepsen bemerkbar. Es erscheinen Pfeile auf deinem LVS-Gerät, die dir anzeigen, in welcher Richtung der Verschüttete liegt.
Im ersten Moment hört es sich vielleicht so an, als ob man nur den Pfeilen nach läuft und zack hat man den Verunglückten gefunden. So einfach ist es leider nicht, es gibt allerhand zu beachten und viele Sonderfälle. Zum Beispiel, wie suche ich mit mehreren Leuten einen oder wie suche ich allein mehrere Verschüttete. Hier hat jedes Gerät seine besonderen Funktionsweisen, mit denen du dich unbedingt vertraut machen musst. Es gibt zahlreiche verschiedene Hersteller, die LVS-Geräte herstellen.
Der richtige Umgang mit dem LVS-Gerät
In den ersten 15 Minuten ist die Überlebenswahrscheinlichkeit eines Verschütteten in einer Lawine am höchsten. Nach dieser Zeit sinkt die Chance einen Überlebenden zu bergen rapide. Umso wichtiger ist es also, dass du nicht nur das passende Equipment im Rucksack bzw. am Körper hast, sondern dass du im Ernstfall auch weißt, wie du dich verhalten musst und wie man mit einem LVS-Gerät richtig sucht.Es bietet sich wirklich an, unter dem Jahr das LVS Gerät mal auszupacken und sich immer mal wieder damit zu beschäftigen. Ihr habt nach eurer Skitour ein wenig Zeit oder sitzt irgendwo gemütlich im Backcountry bei eurer Brotzeit, dann schnappt euch euer LVS Gerät, Schaufel und Sonde und grabt im sicheren Gelände einen versteckten Pieps aus.
Nur durch ausreichend Übung kann sich so etwas wie Routine einstellen. Wir alle hoffen, dass wir nie in eine ernste Situation kommen werden, aber wenn sollten wir vorbereitet sein.
1. GROBSUCHE
Du musst dein LVS Gerät von „Senden“ auf „Empfangen“ stellen. Die Suche beginnt im oberen Kegel der abgegangenen Lawine bzw. gehst du von dort, wo die verschüttete Person zuletzt gesehen wurde, bergab. Bist du allein, gehst du den Hang zügig in Serpentinen ab, bis dein Gerät ein Signal empfängt.
Behalte aber den Überblick und schaue nach offensichtlichen Anzeichen, wie einem Ski, einem Rucksack oder auch einer Hand im Lawinenkegel. Sind mehrere Retter vor Ort, läufst du den Kegel in einer geraden Linie ab. Empfängst du oder einer der Helfer ein Signal, beginnt die Feinsuche.
2. FEINSUCHE
Nimm jetzt das Tempo raus und folge langsam den Pfeilen auf deinem LVS-Gerät. Bist du auf zwei bis drei Meter am Signal dran, beginnst du mit der Punktortung.
Du musst nun das LVS Gerät nah über dem Boden auf einer imaginären Achse bewegen. Nimm dazu deine Skistöcke zu Hilfe. Achte darauf, das LVS Geräte nicht zu drehen und möglichst waagerecht über dem Schnee zu bewegen.
Hast du auf der einen Achse das stärkste Signal gefunden, bewegst du das LVS Gerät noch einmal entlang der anderen Achse um den Punkt mit dem geringsten Abstand zu finden.
3. SONDIEREN UND BERGEN
Nachdem du den Punkt mit dem stärksten Signal gefunden und markiert hast, kannst du mit dem Sondieren beginnen. Starte von innen nach außen auf deiner Suchachse und „stochere“ nach dem Verschütteten.
Ob es ein Stein oder ein Mensch ist, wirst du merken. Hast du den Verunglückten ertastet, verliere keine Zeit mehr und beginne mit dem Ausgraben. Achte darauf, talabwärts zu schaufeln, um dir den Schnee leichter aus dem Weg zu schaffen.
Seid ihr mehrere Helfer, bildet ein V. Der erste vorne schaufelt, die anderen stehen leicht versetzt und schaffen den Schnee beiseite. Wechselt euch häufig ab, da das Schaufeln anstrengend ist.
PIEPS DSP PRO
Das DSP Pro ist der Ferrari unter den LVS-Geräten. Gar nicht mal vom Preis her, hier bewegt er sich mit rund 330€ im Rahmen. Was technische Werte und Handhabung angeht, gibt es kein besseres LVS-Gerät.
Mit 60m kreisförmiger Reichweite ist der Radius weit. Mindestradius bei LVS-Geräten beträgt 20m.
Das DSP Pro verfügt aber zusätzlich noch eine Scanfunktion mit der der ganze Empfangsbereich nach Verschütteten abgesucht werden kann. Das erleichtert die Mehrfachverschüttensuche enorm.
Ein weiteres Feature ist der Bewegungssensor, der beim Gehen die iProbe Funktion ausschaltet. Das schont die Batterien und das Gerät kommt so auf eine Batterielebensdauer von mindestens 400h.
PIEPS DSP SPORT
Für Tourengeher und alle, die sich in ihrer Freizeit gerne im Schnee aufhalten ist das DSP Sport ein super Gerät. Ein paar Features fehlen zur Pro-Version. Die Auffindbarkeit und auch die Suche sind bei beiden Geräten einwandfrei. Preislich ist es ein wenig günstiger als das DSP Pro. Es liegt bei etwa 290Euro.
Die maximale kreisförmige Reichweite liegt beim DSP Sport bei 50m.
Das drei Antennensystem ermöglicht eine punktgenaue Ordnung des Verschütteten.
PIEPS IPROBE
Mit der iProbe Funktion verbindet sich das DSP Pro mit der PIEPS iPROBE ONE. Die Sonde hat einen elektronischen Empfänger an der Spitze und unterstützt dich beim Sondieren, indem sie Signale an den Lawinenpiepser schickt und so die Position des verschütteten LVS-Geräts schneller lokalisiert. Laut Pieps bringt es dir bei der Fein- und bei der Punktsuche eine Zeitersparnis von 60%.
Ist das Gerät zu lange im Suchmodus und bewegt sich nicht, stellt es sich automatisch wieder in den Sendemodus. Im Falle der Verschüttung des Retters in einer Nachlawine lebenswichtig.
Mit dem DSP Pro ist es möglich, die Frequenz anderer LVS-Geräte zu überprüfen. Weicht eins von den üblichen 457kHz ab, gibt es ein Lautsignal ab. Ein Hangneigungsmesser ist bereits integriert.
Das DSP Pro unterstützt die Pieps TX600 Technologie. Tiere oder Ausrüstung können mit einem kleinen Sender ausgestattet werden, der außerhalb der Norm EN300718 sendet. Das DSP Pro empfängt dieses Signal.