HÖHENMETER CHALLENGE – SO TRACKE ICH MEINE WANDERUNGEN
Dass Wandern unheimlich fit macht, ist längst kein Geheimnis mehr. Aber hast du dir für den Sommer in den Bergen schon einmal sportliche Ziele gesteckt? Für Sabrina zählt jeder Höhenmeter!
Dass Wandern unheimlich fit macht, ist längst kein Geheimnis mehr. Aber hast du dir für den Sommer in den Bergen schon einmal sportliche Ziele gesteckt? Für Sabrina zählt jeder Höhenmeter!
Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Sabrina entstanden.
Challenges und ich gehören einfach zusammen. Jeder Sportler kennt das, man sucht sich doch irgendwie immer Ziele. Beim Krafttraining fokussiert man sich auf Wiederholungen und Gewichterhöhungen. Beim Laufen auf Distanzen und Zeiten. Beim Klettern stehen die Schwierigkeitsgrade im Fokus. Egal welcher Sport, irgendwie möchte man doch besser werden und sehen/spüren, dass sich das Training bezahlt macht. Aber kann man sich beim Wandern überhaupt Ziele setzen? Ist es überhaupt sinnvoll? Wandern ist doch kein Leistungssport. Wandern soll doch Körper und Seele in Einklang bringen…
Ich persönlich sehe das ein bisschen anders: Natürlich kann man sich beim Wandern Ziele setzen. Jeder Sport sollte Körper und Seele in Einklang bringen… das ist keine ausreichende Argumentation, dem Wandern Ziele absprechen zu wollen. Aber ja, man kann natürlich auch Genusswandern. Wenn man rein aus Genuss wandert, kann das auch ganz ohne körperliche Anstrengung sein. Dieser Punkt macht vermutlich den Unterschied aus. Ich persönlich sehe das Wandern aber oft/meistens sehr sportlich – was aber nicht heißt, dass ich es nicht genießen würde ;-)
Ich war selbst sehr überrascht, als ich einfach mal 15 Kilometer mit einer Pace von 5:50 min/km gelaufen bin – ohne Lauftraining. Wandern bringt’s!
Wie also kann man sich beim Wandern Ziele setzen? Eigentlich ganz einfach. Es gibt auch beim Wandern unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Eigentlich müsste man hier eine Grenze zwischen Wandern und Bergsteigen ziehen – wobei diese Grenze natürlich ein wenig schwammig ist. Viele Touren sind eine Mischung aus beidem. Es gibt viele Wanderungen, bei denen es ausgesetzte Stellen zu bewältigen gibt, oder wo auch mal „gekraxelt“ werden muss. Trotzdem, in den Weinbergen wandern – was ich z.B. als klassisches Genusswandern bezeichnen würde – ist anders zu beurteilen, als eine Wanderung auf einen Gipfel. Aber selbst der Weg auf den Gipfel ist nicht immer Bergsteigen. Streng genommen fängt Bergsteigen dort an, wo Wege aufhören.
Nichtsdestotrotz kann man nicht sagen, dass Wandern einfach nur die Vorstufe zum Bergsteigen ist. Geht es nämlich weniger um die Technik (die beim Bergsteigen essentiell ist), sondern um Ausdauer, kann das Wandern als eigenständige Disziplin gesehen werden.
Wenn wir nun also beim Wandern bleiben (also das Besteigen von Bergen auf hauptsächlich markierten Wegen), gibt es hier ganz einfache Möglichkeiten, sich Ziele zu setzen. Touren werden oft in „leicht“, „mittel“ und „schwer“ eingestuft. Normalerweise gehen die Schwierigkeitsgrade auch mit einer Steigerung der zurückgelegten Höhenmeter einher. Natürlich kann das aber so nicht pauschal gesagt werden. Schwierigkeitsgrade ergeben sich auch oft einfach nur aufgrund der Wegbeschaffung.
Wenn man die Wegbeschaffenheit außer Acht lässt, kann man durchaus sagen, dass Touren, bei denen man 300-500 Höhenmeter im Anstieg zurücklegt, als leicht eingestuft werden können. Wanderungen mit 500-800 Höhenmeter im Anstieg würde ich als mittelschwer und alles über 800 Höhenmeter als schwer einstufen. Hier lassen sich also schon mal gute Ziele setzen. Langsam die Höhenmeter im Anstieg steigern.
Nun kommen wir eigentlich zu meinen Challenges. Letztes Jahr habe ich – zugegeben eher aus Langeweile – meine erste Wanderchallenge gestartet. Mein Ziel war es, alle 52 Touren aus dem Wanderführer „Wiener Hausberge“ in 96 Tagen zu gehen. Diese HausbergeChallenge habe ich tatsächlich deshalb gestartet, weil mir ein wenig die Motivation fehlte, raus zu gehen.
Ich kann rückblickend wirklich sagen, dass ich nie in meinem Leben konditionell so fit war wie am Ende dieser Challenge.
Der Startschuss dieser Challenge fiel im März. Wir hatten noch Schnee und grausliches Wetter. Jeder, der Outdoorsport betreibt, weiß, dass es bei schlechtem Wetter oft ein wenig an Motivation fehlt. Das war bei mir genauso und außerdem wollte ich einfach ein Ziel haben. Das Gute an dieser Wanderführer-Challenge war, dass er alle Schwierigkeitsgrade bereithält. Niemals wäre ich eine leichte Wanderung einfach so gegangen. Wenn ich schon die Wanderschuhe schnüre, soll es doch bitte auch eine anständige Tour sein. Zumindest dachte ich so immer. Die Challenge hat mich dahingehend doch ein wenig verändert. Obwohl ich kurzzeitige bereute, diese Challenge überhaupt gestartet zu haben, war ich am Ende mehr als froh darüber. Ich war so unglaublich fit. Ich habe die Challenge am 94. Tag erfolgreich beendet.
Als noch Schnee lag, ging ich die einfachen Wanderungen – was strategisch gesehen eine wirklich gute Vorbereitung war, denn am Ende der Challenge legte ich teilweise über 4.000 Höhenmeter pro Woche zurück. Ich kann rückblickend wirklich sagen, dass ich nie in meinem Leben konditionell so fit war wie am Ende dieser Challenge.
Nachdem ich Gefallen daran gefunden hatte, Höhenmeter zu sammeln, beschloss ich dann im Oktober nochmal eine Challenge zu starten. Diesmal aber eine reine Höhenmeter Challenge. Ich wollte in drei Monaten zweimal den Mount Everest besteigen – also insgesamt 17.696 Höhenmeter zurücklegen. Abgesehen davon war es mir ein Bedürfnis, dass ich am Jahresende die 50.000 Grenze für 2018 knacke. Am Ende des Jahres konnte ich dann sogar mehr als 53.000 zurückgelegte Höhenmeter aufweisen.
Was den sportlichen Aspekt des Wanderns betrifft, erscheint es mir recht passend, eine bestimmte Anzahl an Höhenmeter als Ziel festzulegen. Dabei ist es eigentlich recht egal, ob man die Höhenmeter mit wenigen, dafür anspruchsvollen Touren oder mit vielen, weniger anspruchsvollen Touren sammelt. Man geht in jedem Fall raus und bewegt sich. Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, 70.000 Höhenmeter zu schaffen.
Wer sich beim Wandern auf das Höhenmeter sammeln konzentrieren will, braucht natürlich ein gutes Tool, um die Höhenmeter aufzuzeichnen. Ich tracke alle meine Touren mit der Bergfex App. Es gibt eine Gratis- und eine Pro Version, ich verwende seit meiner ersten Challenge die Pro Version. Eigentlich habe ich mir die App eher als Navigationstool heruntergeladen. Das Kartenmaterial für Österreich, Deutschland, Italien und Schweiz ist hervorragend. Prinzipiell ist die App aber weltweit einsetzbar.
Mich hat die App unzählige Male gerettet. Nachdem gerade bei der Hausberge Challenge viele Touren schlecht beschrieben waren, war die App für mich zur Orientierung unverzichtbar. Mit der Pro Version sind die Karten auch offline verfügbar (spart Akku). Erst später – so gegen Ende März –habe ich dann begonnen, auch meine Touren mit der Bergfex App aufzuzeichnen und möchte sie keine Minute mehr missen. Neben den Karten und der super Statistik in der App gibt es auch die Möglichkeit, Touren in der App zu suchen. Man kann hier auch „Touren nachgehen“, was dann tatsächlich wie ein kleines Navi funktioniert.
Seit August trage ich auch die Garmin vivoactive und liebe sie. Ich verwende sie eigentlich hauptsächlich als Pulsuhr. Jedoch tracke ich auch damit ab und zu meine Wanderungen. Die Uhr zeichnet natürlich auch den Kalorienbedarf, zurückgelegte Kilometer, Höhenmeter, Geschwindigkeit usw auf. Im Großen und Ganzen sind die Aufzeichnungen der Höhenmeter von der Bergfex App und der Uhr recht identisch – es gibt nur minimale Abweichungen von +/- 20 Höhenmeter. Wer mit der Garmin vivoactive 3 seine Touren tracken will, dem empfehle ich die Applikation „Hiking“ auf die Uhr zu spielen (geht ganz easy über die Garmin Connect App und ist gratis).
Wie man sieht, kann man auch das Wandern sportlicher angehen. Beim Wandern kann man wirklich hervorragend die Kondition trainieren. Ich war selbst sehr überrascht, als ich nach der Challenge einfach mal 15 Kilometer mit einer Pace von 5:50 min/km gelaufen bin – ohne Lauftraining. Wandern bringt’s – kann ich nur immer wieder sagen. Und was gibt es schöneres, als seine Kondition bei wunderschöner Aussicht zu trainieren?