Tennisschläger kaufen - darauf kommt es an
Wenn dir Tennis Spaß machen soll, brauchst du unbedingt den richtigen Schläger – das gilt für Profis ebenso, wie für Anfänger. Beachte deshalb die entscheidenden Faktoren für deinen Spielertyp, wie zum Beispiel das Gewicht oder den sogenannten Balancepunkt. Denn Tennisschläger ist nicht gleich Tennisschläger. Rackets werden in drei verschiedene Bereiche unterteilt, sodass sich jeder Spielertyp, trotz einer unglaublichen Vielzahl an Marken und Modellen, schnell orientieren kann, welcher Schläger zu ihm passt.
Boom, boom Beckerts wieder in Deutschland?
Tennis ist wieder im Kommen! Auch wenn die jüngsten Erfolge von Angelique Kerber, der ersten deutschen Spielerin an der Spitze der Weltrangliste seit Steffi Graf, nicht den gleichen Boom auslösen, wie zu Zeiten von Graf, Becker und Stich, steigt das Interesse am „weißen Sport“ zur Zeit wieder enorm an.
Die Qual der Wahl? – Nicht mit der richtigen Beratung!
Egal, ob du dich entscheidest, mit dem Tennisspielen anzufangen, oder schon seit Jahren spielst, der Kauf eines neuen Tennisschlägers sollte wohl überlegt sein. Eine gute Beratung wird dir die Wahl erleichtern. Im Folgenden werden wir dir die Informationen und Tipps geben, die du zum Kauf benötigst. Welcher Spieler sollte welchen Schläger spielen? Welche Faktoren machen einen Tennisschläger aus und was ist dabei für dich wichtig? Wieviel kostet mich ein guter Schläger und welches Zubehör benötige ich? Wir haben die Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Der Tennisschläger und seine Bestandteile
Ein Tennisracket besteht aus dem Rahmen, der heutzutage aus speziellen kohlestofffaserverstärkten Kunststoffen hergestellt wird. Hierzu zählen u.a. Graphit, Titan oder Kevlar. Zum Rahmen gehört außerdem die Schlagfläche, auch Schlägerkopf genannt, die unterschiedliche Größen haben kann. Kleinere Schlagflächen werden als Midsize oder Midplus angegeben, größere hingegen werden als Oversize oder Superoversize bezeichnet. Die Schlagflächen benötigen eine Bespannung, die häufig aus Kunststoff, in seltenen Fällen aber auch aus Naturdarm, besteht. Viele Rackets werden mit einer Bespannung angeboten, wobei vor allem Schläger für bessere Spieler oft auch unbespannt verkauft werden.
Zu guter Letzt ist der Griff als wichtiger Bestandteil zu erwähnen. Dabei ist eine Griffschale von einem sogenannten Basicgrip, dem Griffband, umwickelt. Zumeist besteht dies aus Leder oder Kunstleder und kann zusätzlich von einem Übergriffband, dem sogenannten Overgrip, umwickelt werden, welches aber regelmäßig ausgetauscht werden muss. Tennisschläger werden in sieben verschiedenen Griffstärken angeboten, von Griffstärke L1, mit einem Umfang von 105 mm, bis Griffstärke L7, mit einem Umfang von 124 mm.
Die Merkmale eines Schlägers - was du dabei beachten musst!
Das Gewicht
Ein, wenn nicht sogar der maßgebliche Faktor für die Schlägerwahl ist das Gewicht. Ungeübten Spielern, besonders Anfängern, ist ein leichter Schläger zu empfehlen, da es zunächst wichtig ist, die Schlagtechnik zu erlernen, um bei der Vor- wie bei der Rückhand eine richtige Ausholbewegung und einen sauberen Ausschwung zu gewährleisten. Mit zunehmender Spielstärke kann das Gewicht des Schlägers erhöht werden, wobei besonders Damen gerne bei der leichteren Schlägervariante bleiben. Geübte Turnierspieler bevorzugen ein schweres Racket, da damit mehr Power erreicht werden kann, der Kraftaufwand ist jedoch auch deutlich höher. Zudem ist die Kontrolle über den Ball, sowohl bei Grundschlägen, als aber auch besonders beim Volley, dem direkten Schlagen des Balles aus der Luft, viel besser.
Die Schlägerbalance
Neben dem Gewicht ist auch die Balance des Schlägers wichtig. Dabei sprechen wir von drei Möglichkeiten, dem ausbalancierten Schläger, sowie dem kopflastigen und dem grifflastigen Racket. Schläger für Anfänger sind meist ausbalanciert, während bessere Spieler, je nach Spielweise, einen Schläger bevorzugen, dessen Gewicht eher auf die Schlagfläche oder auf den Griff wirkt.
Wer es bevorzugt, von der Grundlinie zu spielen und dabei den Topspin einsetzt, sollte ein kopflastiges Model wählen. Spielertypen, die den Angriff ans Netz suchen, um dort mit Flugbällen den Punkt zu machen, tendieren eher zu grifflastigen Rackets.
Die Griffstärke
Für die richtige Griffstärke gibt es eine einfache Regel. Da der Griff auf keinen Fall zu klein oder zu groß sein darf, sollte beim Umgreifen der Schlaghand am Griff zwischen Fingerspitzen und Handballen noch Platz für den Zeigefinger der zweiten Hand sein. Ein zu großer Griff vermindert das Schlaggefühl enorm, während ein zu kleiner Griff dazu führt, dass die Fingernägel den Handballen berühren und sich das beim Schlagen unangenehm anfühlt. Achtung! Bedenke bei der Größenwahl zwischen L1 und L7, dass du wahrscheinlich noch ein Overgrip verwenden wirst. Dies machen annähernd 95 % aller Tennisspieler, egal, welche Spielstärke sie haben. Das Overgrip nutzt sich zwar durch die Schweißbildung in der Hand meist sehr schnell ab, schützt aber zum einen das Original Griffband und liegt zum anderen weitaus besser und komfortabler in der Hand. Achte also darauf, die Griffstärke dementsprechend zu wählen.
Die Größe der Schlagfläche
Wie groß die Schlagfläche ist, spielt vielleicht bei der Suche nach einem Racket die geringste Rolle. So stellt die bekannte Schlägermarke Prince, deren Schläger auch von einigen bekannten Weltklassespielern, wie David Ferrer, genutzt werden, ausschließlich Rackets mit großer Schlagfläche, also Oversize bzw. Superoversize, her. Marken wie Head, Wilson oder Babolat legen bei ihren Modellen den Fokus eher auf Midsize bzw. Midplus Schlägergrößen. Generell sagt man, dass sich größere Flächen eher für Anfänger eignen, der wesentliche Unterschied liegt allerdings in der Power und der Präzision. So bringt man mit einer größeren Schlagfläche zwar mehr Kraft auf den Ball, jedoch ist es dabei auch wichtig, den Ball in der Mitte des Schlägerkopfes zu treffen, da die Bälle sonst sehr unpräzise geschlagen werden. Unser Tipp lautet daher: Achte beim Kauf zuerst auf die anderen Merkmale, ehe du die Größe des Schlägerkopfes in Betracht ziehst.
Tipp: Der Tennisarm Wie oben schon erwähnt ist es wichtig, beim Kauf eines Schlägers auf das Gewicht zu achten. Als Anfänger solltest du versuchen, mit einem leichteren Modell zu beginnen, um die Grundtechniken der Schlagbewegung zu lernen, also wann du ausholen musst und wie man richtig zum Ball steht, um ihn dann zum richtigen Zeitpunkt zu schlagen. Wer hier anfangs Schwierigkeiten hat, dem verzeiht ein leichter Schläger wesentlich eher, als ein schweres Racket. Man verhindert so, dass man nach kurzer Zeit bereits unter dem berühmten und leider sehr schmerzhaften „Tennisarm“ leidet.
Die schnelle Wahl – welche Schlägerart entspricht deinen Fähigkeiten?
Nachdem du dir ein Bild über die einzelnen Merkmale eines Tennisrackets und deren Bedeutung machen konntest, wollen wir dir hier die verschiedenen Schlägertypen in vier Kategorien noch einmal erklären. Nach diesen Kategorien wird es jedem Spieler, vom Beginner bis zum Profi, leicht fallen, die richtige Schlägerwahl zu treffen.
Comfort Rackets
Das ideale Einsteigergerät für alle Anfänger und Hobbyspieler, die Tennis nicht ganz so ernst nehmen. Comfort Rackets erleichtern das Erlernen der Schlagtechniken erheblich, besonders für Spieler die körperlich und technisch (noch) Defizite haben. Auch Frauen mit einer schwächeren körperlichen Statur werden mehr Spaß am „weißen Sport“ finden, da die Comfort Rackets sehr leicht sind und so weniger Kraft aufgewendet werden muss. Die etwas größere Schlagfläche vergrößert zudem auch den Treffpunkt der Aufschlagfläche. Comfort Rackets sind ideal für Anfänger, Frauen mit zartem Körperbau und Jugendliche.
Allround Rackets
Wer den nächsten Level erreicht hat, sollte sich mit dem Kauf eines Allround Rackets auseinandersetzen. Im Vergleich zum Turnierschläger ist er immer noch etwas leichter und der Schlägerkopf etwas größer, jedoch sind Allround Rackets schon sehr viel sportlicher ausgerichtet. Besonders ambitionierte Freizeitspieler beiden Geschlechts, aber auch Vielspieler, wie Tennistrainer, bevorzugen ein Allround Racket. Wichtigste Voraussetzung für solche Schlägertypen ist auf jedem Fall eine solide Grundtechnik aller Grundschlagarten. Allround Rackets sind ideal für langjährige Freizeit- und Mannschaftspieler, ambitionierte Damen und Vielspieler.
Turnier Rackets
Wer über eine sehr gute und ausgefeilte Technik verfügt, sollte sich für einen Turnierschläger entscheiden. Die schweren, zumeist kopflastigen Schläger mit kleiner Schlagfläche erfordern einen größeren Kraftaufwand, ermöglichen aber zugleich ein sehr präzises Spiel. Zudem ist der Rahmen bei Turnierschlägern wesentlich dünner als bei den anderen Modellen. Dem geübten Spieler gibt das Turnier Racket zudem eine Art Rückmeldung zum Schlag, mit welcher Genauigkeit der Ball getroffen wurde.
Turnier Rackets sind ideal für Turnierspieler, Profis und technisch versierte Hobbyspieler.
Kinder Rackets
Die für Kinder entwickelten Rackets gibt es in unterschiedlichen Größen, von Bambini Schlägern bis hin zu Junior Modellen. Sie sind leicht und je nach Altersgruppe entsprechend kurz und handlich. Je kleiner das Kind, desto kürzer und leichter sollte natürlich auch der Schläger sein. Die Griffe sind dabei meist für zwei Hände konzipiert, da sowohl die Vor- als auch die Rückhand im Kindesalter beidhändig geschlagen wird.
Kinder Rackets sind, wie der Name schon sagt, ideal für Kinder zwischen 3 und 15 Jahren.
Tennis, immer noch ein teurer Sport? – Nein!
Einst galt Tennis als elitärer Sport, heutzutage ist es aber ein bezahlbarer Spaß für die ganze Familie. Die Anschaffung einer Grundausrüstung ist nicht allzu teuer, das wichtigste Utensil ist dabei der Schläger. Schon für unter 100 Euro bekommt man ausgezeichnete Tennisschläger, wer richtig investieren möchte kann aber auch bis zu 300 Euro und mehr ausgeben. Und auch, wenn die Industrie Jahr für Jahr eine Vielzahl neuer Modelle auf den Markt bringt, den Tennisschläger, der dir liegt, wirst du über Jahre spielen. Dabei sollten bessere Spieler allerdings über mindestens einen Ersatzschläger verfügen, da während des Spiels beispielsweise die Bespannung reißen kann. Kinder- und Jugendschläger sind in der Regel schon ab etwa 20 Euro zu haben.
Eignet sich ein Tennisschläger auch als Geschenk?
Unbedingt! Vorausgesetz, man weiß über die spielerischen Fähigkeiten des zu Beschenkenden Bescheid. Denn ein Tennis Racket bietet sich hauptsächlich als Geschenk für Anfänger, Kinder oder schwächere Hobbyspieler an. Man sollte bedenken, dass bessere Tennisspieler, wie Profis, Trainer oder langjährige Turnierspieler, nur selber genau wissen, welcher Schläger zu ihnen passt. Ein Tennisschläger als Motivationshilfe zum Start einer neuen, außergewöhnlich schönen Sportart ist dahingegen ein fantastisches Geschenk. Ob zu Weihnachten oder zum Geburtstag, lass dich gut beraten, welchen Schläger du deinen Liebsten schenken könntest. Vielleicht bist du selbst leidenschaftlicher Spieler und willst deinen Partner animieren, oder du erfreust deine Kinder und verbindest das Geschenk mit einem Anfängerkurs, die mittlerweile auch sehr preiswert angeboten werden.